Wir waren auf der EXPO

Viel Show - wenig Inhalt?

Fahnen Eine ganze Reihe von CVJMern haben die EXPO besucht. Für alle war es ein Erlebnis, aber es gab auch kritische Stimmen. So konnten wir z.B. den Pavillons von Deutschland (teilweise eine wirre Bildershow) und Kanada ("Knalleffekte" statt reizender Landschaft), aber auch der Ernährungsausstellung (Hunderte von beschrifteten Zungen und transgenen Kartoffelkeimlingen, Lebensmittel-Altar, Marmor-Attrappen im Hirse-Bassin) nur wenig abgewinnen. Als landestypisch empfanden wir z.B. die Pavillons von Yemen und Nepal, aber wir haben auch in zwei Tagen längst nicht alles gesehen. Gelobt wurde von Anke z.B. der romantische Birkenwald von Finnland und der Innenhof von Lettland. Gerrit war vom Klang-Labyrinth nahe des Südstation der Seilbahn beeindruckt. Gelungen war auch eine Einmannshow eines Südsee-Insulaners, der mit Hilfe einer deutschen Oma vorführte, wie er durch Schaben von Holz und Cocoswolle Feuer machen konnte, und dabei die vielen Zuschauer begeisterte.

Mühsam war es, in den Planet of Visions zu kommen (2 1/2 Stunden Wartezeit), aber viele Ideen und Darstellungen regten hoffentlich zum Nachdenken an (z.B. Umweltstängel statt Zigaretten). Allerdings wurden unter den Begriffen Mythen und Utopien viele Religionen und Weltanschauungen über einen Kamm geschoren, was mir als Christen weh tat.

Im ökumenischen Christuspavillon erlebten wir noch den Schlussteil eines aussagekräftigen Gottesdienstes. Der doppelverglaste "Kreuzgang" mit Industrieprodukten und Gänsefedern kam dagegen bei mir schlecht an. Die großformatigen Darstellungen und Texte im Pavillon des Vatikan vermittelten Nachdenklichkeit und Betroffenheit, aber auch ganz klare christliche Sichtweisen.

WarteschlangeDer Pavillon der Hoffnung wurde natürlich von uns ganz besonders eingehend besucht, da er ja wesentlich vom CVJM mitgetragen wurde. Die bereits im Maul des Wals erfolgende Einladung und Begrüßung war nicht schlecht. Der moderne Zeichentrickfilm zum verlorenen Sohn war sicher für Jugendliche und nicht für Opas gedacht, aber die wesentlichen Inhalte der christlichen Botschaft wurden eindrücklich vermittelt.

HilfsprojekteDie Projektdarstellungen im ersten Stock des Wals hatte ich mir größer dargestellt, sie wurden nach unseren Beobachtungen auch relativ wenig besucht, aber sie vermittelten positive Einblicke in christliche Hilfswerke und Projekte (zu unserer Zeit u.a. Aids - Missbrauchte Mädchen und Frauen - Kinder im Kanalsystem der mongolischen Hauptstadt - Friedensnetzarbeit in Dory / Weißrussland). Das Bistro erlebten wir nur schwach besucht und leider zu streng geführt (das Essen mitgebrachter Brote war nicht erwünscht, der angebotene Kuchen war recht teuer), trotzdem konnte hier für mich so etwas wie Heimatgefühl aufkommen. Insgesamt, denke ich, war es eine gute Sache, evangelistisch - missionarisch präsent zu sein. Sehr viele junge Menschen konnten angesprochen werden, sie werden das wohl nicht so schnell vergessen, und vielleicht fruchtet noch manches Pflänzchen, das hier auf der EXPO ausgesät wurde.

G. A. Langenbruch