Allianz-Gottesdienst im Audimax

25.01.2004

Der Audimax (der größte Hörsaal) der Technischen Universität in Darmstadt fasst mehr als 800 Menschen. Für einen Gottesdienst im Audimax zu werben, erfordert schon Mut. Es gab Handzettel dazu mit einem großen Kreuz darauf, auf dessen Querbalken geschrieben war:

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Gemeinsam, das ist ein Kennzeichen der Evangelischen Allianz Darmstadt. So war unter Veranstalter zu lesen: "Verschiedene christliche Kirchen und Organisationen im Raum Darmstadt." Mit etwas gemischten Gefühlen ging ich an diesem Sonntagmorgen zum Audimax: Was würde das für ein Gottesdienst werden? Würde der Hörsaal überhaupt voll werden?

10 Minuten vor Beginn war noch etwa die Hälfte der Sitzplätze frei, aber dann strömten die Menschen herein. Schließlich musste darum gebeten werden, die Treppen und Notausgänge frei zu halten und sich stattdessen in den Nachbar-Hörsaal mit Video-Übertragung zu setzen. Ich saß ziemlich weit oben, rechts neben mir Frau Stier aus meiner Gemeinde, der Stadtmission, manchem vielleicht noch bekannt, da sie vor ihrer Pensionierung die Stadtmissions-Buchhandlung leitete. Links neben mir Bruder Giovanni von den Franziskus-Brüdern, der Parallele zu den Marienschwestern, vor und hinter mir ältere Herren aus Freikirchen, freudig begrüßt von einer entfernt verwandten Schwester von den Baptisten.

Mehr als 10 evangelische Gemeinden und Gruppen waren vertreten, darunter auch das Christliche Zentrum Darmstadt, die Jesus Freaks, die Freie Christengemeinde, die Adventisten und die Ev. Johannesgemeinde.

Die Hälfte der Teilnehmer waren nach meiner Einschätzung noch keine 35 Jahre alt, dabei waren Kinder fast gar nicht vertreten, denn der gemeinsame Kindergottesdienst wurde parallel in der Stadtmission gefeiert.

Eine Band begann mit modernen Liedern und nach Begrüßung und Votum ("Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes") folgte eine Vorstellung beteiligter Gemeinden durch eine jeweils 30 Sekunden dauernde Video-Vorführung, danach gab es eine kurze Lobpreiszeit. Die Texte waren jeweils an der Leinwand zu lesen. Bei der Gestaltung wirkten zahlreiche Vertreter der einzelnen Gemeinden mit.

Nach einigen Versen des Chorals "Herz und Herz vereint zusammen" hielt Pastor Knorr von der Freien Christengemeinde eine Predigt über die ersten Verse im vierten Kapitel des Epheserbriefes. Dort ist u. a. von Demut, Sanftmut, Geduld, vom Ertragen und von der Liebe sowie von der Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens die Rede. Am deutlichsten ist mir seine Vision in Erinnerung geblieben, in Darmstadt ein christliches Beratungszentrum zu schaffen, in dem Hilfesuchenden kompetenter Rat bei Suchtfragen, Überschuldung, Familienproblemen, zur Seelsorge usw. gegeben oder vermittelt wird. In meinen Augen eine hervorragende Idee!

Natürlich wurde auch eine Kollekte eingesammelt. Sie war zur Abdeckung der Kosten dieses Gottesdienstes sowie für die Aktion JesusHouse (Jugendevents mit Live Musik, Videoshow live aus dem Berliner Tränenpalast, Lobpreis und Snack am 16. - 20. März 2004) und dem Evangeliumsrundfunk bestimmt und hat sicher eine ansehnliche Summe erbracht.

G.-A. Langenbruch