Monatsspruch Dezember 2007

Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jesaja 40,31)

Wörtlich übersetzt: "Die gespannt sind auf Jahwe, wechseln Kraft aus. Sie steigen auf, beschwingt wie Adler, rennen und werden nicht müde, laufen und werden nicht matt."

Liebe Leserin, lieber Leser,

du kennst die Redensart "Ich bin mal gespannt, wo nächstes Jahr die Freizeit hingeht." - "Ich bin mal gespannt auf das neue Freizeitthema." So können wir auf Gott gespannt sein, kein langweiliges Warten, kein ungewisses Hoffen, kein naives Vertrauen, sondern ein leidenschaftliches Gespanntsein.

Woher kommt der Ausdruck? Die Bibel denkt an den Bogen, auf den die Sehne gespannt ist, ein schlaffes Stück Schnur, das durch den Bogen Kraft kriegt. Je stärker der Bogen, desto mehr Energie liegt in der Sehne. Ein schlaffes Stück Schnur, das aber auf den Bogen gespannt einen Pfeil zig Meter blitzschnell durch die Luft befördern kann.

So kriegen wir Kraft, wenn wir uns an Gott hängen, wenn wir uns auf Gott spannen lassen wie die Sehne auf den Bogen. Dann können wir fliegen wie ein Pfeil, dann wachsen uns Flügel wie einem jungen Adler, dann können wir rennen wie ein Marathonläufer, ohne müde zu werden.

Zum Thema "Spannung" fällt mir ein modernes Bild ein: Die elektrische Energie, die dadurch zustande kommt, dass ein Ladungsunterschied zwischen dem Minus- und dem Pluspol einer Batterie herrscht. Je stärker der Ladungsunterschied, desto stärker die Spannung, desto kräftiger fließt der Strom durch die Leitung.

Genau so ist es mit unserem Verhältnis zu Gott: Auf der einen Seite ein Energiebündel in Gott - auf der anderen Seite wir, ausgelaugt, kraftlos, energielos. Wie war das? Je stärker die Spannung, desto kräftiger der Strom! Also ran an die Batterie und neue Energie aufgeladen!

Damit sind wir beim zweiten Teil des Monatsspruchs, in dem von einer neuen Kraft die Rede ist, die wir kriegen können.

Das ist nur so ungefähr übersetzt. Wörtlich: "Sie wechseln die Kraft aus", so wie man erschöpfte Batterien durch frische ersetzt. Noch besser ist die unerschöpflichen Kraftquelle der Steckdose. Eine Batterie verliert schnell an Stärte, aber aus der Steckdose hast du immer Power, eine unerschöpfliche Energiequelle.

Die Monatsspruch will uns zeigen, woher wir unsre Energie kriegen: von Gott. Je stärker die Spannung, desto kräftiger fließt der Strom; je weniger wir selber Energie aufbringen können, desto stärker kann Gottes Kraft in uns wirksam werden.

Wie können wir uns diese Kraftquelle nutzbar machen? Drei Grundregeln der Elektrotechnik zeigen uns, worauf es ankommt:

  1. Die Kontakte müssen sauber sein. Dreck und Rost verhindern, dass der Kraftstrom überfließt. Wo haben wir Dreck und Rost angesetzt, der unsere Kontakte zu Gott blockiert? Darum müssen wir zuerst darum beten, dass Gott uns ein reines Herz schenkt, denn nur mit reinem Herzen können wir Gott schauen, sagt Jesus.
  2. Wir müssen an die Batterie zwei Kabel anschließen, damit die Elektrizität fließen kann. Die Kraft Gottes kann uns nur erreichen, wenn sie eine Möglichkeit hat, auch wieder zu rückzufließen. Das Gebet ist wie ein Kabel: das eine Kabel der Bitte, durch das wir die Kraftquelle anzapfen, das andre Kabel des Danks, durch die der Strom wieder zurückfließt. Das dritte Kabel ist die Erdung, denn wir befinden uns noch nicht im Himmel, sondern müssen uns auf der Erde bewähren.
  3. Kurzschluss vermeiden, weil der freiwerdende Strom Schaden anrichten kann. Keiner wird so dumm sein, die bei den Enden der Batterie mit einem Kabel zu verbinden, ohne eine Lampe oder ein Gerät dazwischen zu schalten. Die Kraft, die uns Gott schenken will, ist nicht dazu da, dass sie im Leerlauf durch uns durch und wieder zu Gott zurückfließt, sondern sie soll in uns Gutes für andere bewirken. Sie soll uns zum Leuchten bringen, soll wohltuende Wärme erzeugen, soll nützliche Arbeit leisten.

Ich wünsche dir für den Dezember und alle deine Tage diese Kraft, die von Gott kommt.

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Tischner