23.07.2009, von Katharina
Das
vorletzte Frühstück war das eigenartigste von allen. Es hieß
Dritte-Welt-Frühstück. Es gab drei Tische, aber nur ein Tisch hatte
genug zu Essen. Der zweite Tisch hatte nur Brot und Wasser und der
dritte hatte gar nichts. Ich saß am ersten Tisch und wir gaben den
anderen Tischen etwas ab, weil wir es für selbstverständlich
hielten.
Beim Morgenprogramm klärten die Betreuer uns auf, dass das
Dritte-Welt-Frühstück uns zeigen sollte, wie ungerecht der Wohlstand
in der Welt verteilt ist. Da heute der letzte Tag war, sollten wir
statt Programm uns irgendetwas für den Abschlussabend ausdenken.
Mittags gab es Nudeln alglio olio und Würstchen mit Ketchup.
Als Mittagsprogramm machten wir unsere Projekte fertig. Der
Barfußpfad, das Schwarzlichttheater und das Kochen.
Abends gab es zuerst das Essen vom Kochprojekt: Schinken und Käse in
Blätterteig und als Hauptspeise Bandnudeln mit
Hähnchengeschnetzeltem in Kräuterrahmsoße. Dann gingen wir zum
Barfußpfad. Zuerst ging es über eine Brücke, die vorher mal ein
umgekippter Baum war, von da musste man über große Steine und Asche
laufen. Es gab auch noch Kieselsteine, Rindenmulch, Sand und
Holzpfähle. Das Ende bildete der Fluss mit schlammigem Boden, durch
den man/frau hindurch waten musste. Als jeder den Pfad einmal
überquert hatte, gingen wir zurück ins Haus und es gab
Himbeer-Banane-Shakes. Dann spielte das Bandprojekt "Boulevard of
Broken Dreams" von Green Day. Lea, Fabienne und Tobi wollten das
Stück "Bittersweet" vorspielen, kamen aber nur drei Takte weit, weil
es sich so schief anhörte und sie vor Lachen kaum noch ihre
Instrumente halten konnten. Dann kam das Schwarzlichttheater. Es
ging um den Mars und die Erde, die sich gegenseitig besuchten und
das erste Strahlenbaby zeugten. Wir (Khanh-Ly, Lisa, Dani, Vicky,
Meli und ich) stylten Tobi und Giulia um, sodass sie aussahen, wie
der Kinderschreck. Die Betreuer führten ein Schauspiel vor, mit dem
sie uns demonstrieren wollten, was für böse Kinder wir sind. Wir
räumten die Gläser noch weg und hielten dann Andacht.
Wir holten dann alle unsere Decken und machten ein Bettenlager im
Hof vor unserem Gruppenraum. Moritz übte Joggen und fiel unglücklich
hin und brach sich den Arm. Der Krankenwagen kam und wir beteten
noch für Moritz und schrieben ihm eine Gute-Besserungs-Karte.