Bibelwoche des CVJM Westbundes in Kaub

"Chefin, ich hätte gerne vom 26. bis 30. März Urlaub." Diese Worte waren eine der Voraussetzung für die Teilnahme an der Bibelwoche des CVJM Westbundes in Kaub im Haus Elsenburg. Nach vielen Jahren wollte ich mir Zeit nehmen für eine intensive Betrachtung von Gottes Wort und zum Austausch darüber mit anderen Christen. Ich bin dankbar, dass mir meine Familie diese freie Zeit möglich gemacht hat.

Voller Erwartung und mit Vorfreude fuhr ich am Montagmorgen nach Kaub und zum Mittag waren wir komplett. Neun Teilnehmer begrüßten den Leiter der Veranstaltung, den ehemaligen Bundeswart des CVJM Westbundes, Pastor i.R., Klaus-Jürgen Diehl.

In den nächsten Tagen wollten wir uns mit dem 1. Petrusbrief beschäftigen. Nach dem guten Mittagessen ging es um 14:00 Uhr dann mit einer Vorstellungsrunde und der Einführung in das Thema los. Am Abend befassten wir uns mit der ersten Einheit und betrachteten gemeinsam 1. Petrus 1,3-9 unter dem Gesichtspunkt "Wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung". Klaus-Jürgen hatte einige Gedanken und Erläuterungen schriftlich festgehalten und uns ausgeteilt. Damit hatten wie eine gewisse Grundlage für unsere eigenen Überlegungen. Wir entdeckten, dass Petrus und die urchristlichen Zeugen auf die Zukunft des Reiches Gottes und die Wiederkunft Jesu fixiert waren und weniger in dem diesseits. Außerdem beschäftigte uns der Begriff "Wiedergeburt".

Am Dienstagmorgen "bearbeiteten" wir die Verse 13 bis 19 im 1. Kapitel des Briefes. "Berufen zu verantwortlichem Leben" war das Leitthema des Vormittages. Wir tauschten uns aus und fanden einige Gedanken zu dem Text auch als Manuskript von Klaus-Jürgen schriftlich vor. Wir gaben unsere Erfahrungen bzw. Eindrücke weiter. Welche Verantwortung habe ich, und wie steht es mit meiner Berufung? Berufung im Beruf, im CVJM oder in der Gemeinde? Was verstehen wir unter der Berufung im christlichen Dienst, und wie sieht es mit der Begleitung aus?

Am Nachmittag machten wir eine kleine Weinberg-Wanderung und lauschten am Abend einigen kleinen Geschichten im Rahmen eines Vorleseabends.

Der Mittwoch stand unter dem Motto "Das Haus der lebendigen Steine" und basierte auf den Versen 1 bis 10 des 2. Kapitels. Uns beschäftigte, wie wir "lebendige Steine" sein können und wie dies in unserem Alltag und unserer Umgebung sichtbar wird. Nach dem Mittagessen fuhren wir zur Jesus-Bruderschaft nach Gnadenthal. Dort wurden wir von Bruder Andreas begrüßt und erhielten viele Informationen über die Bruderschaft und die Vorgeschichte. Anschließend führte er uns durch die Anlage. Es war interessant zu hören, wie dort Gemeinschaft Jesu im Alltag gelebt wird.

Am Abend informierten wir uns über die Verfolgung von Christen anhand eines Videos von Open Doors und diskutierten darüber.

"Bereit zur Verantwortung vor jedermann", dieser Satz bildete das Thema der Betrachtung zu 1. Petrus 3,8 bis 17 am Donnerstag. Anhand des Bibeltextes überlegten wir, was er uns heute zu sagen hat und hörten den Ausführungen von Klaus-Jürgen zu. Stehen wir über unseren Glauben Rede und Antwort und wie sieht unser Glaube im Alltag konkret aus.

Am späten Nachmittag machten wir uns Gedanken, wie und ob uns auch hier in Deutschland Gegenwind entgegenschlägt und wie wir trotzdem zuversichtlich leben können. Den Abend gestaltete uns Reinhold Lang, der uns Kauber Geschichten und Anekdoten erzählte. Manchen ist Reinhold Lang noch von unseren Mitarbeiter-Wochenenden als Heimleiter der Elsenburg in Erinnerung.

Die Bibelbetrachtung am Freitag erfolgte über 1. Petrus 4,1 bis 3 und 12 bis 19. Sind wir persönlich als Christen gewappnet für die Zeit der Bewährung? Wie gehen wir Christen mit Leid, um und welche Bedeutung hat Leid für uns heute? Wichtig war dabei, dass wir unser Leid Gott klagen dürfen und mit ihm "ringen" dürfen.

Am Samstag feierten wir gemeinsam Gottesdienst unter dem Thema "All eure Sorgen werft auf ihn" in Anlehnung an 1. Petrus 5, Vers 7. Gemeinsam mit Klaus-Jürgen hatten einige Teilnehmer den Gottesdienst gestaltet. In der Predigt stellte Klaus-Jürgen klar heraus, dass wir Gott unsere Sorgen und Nöte klagen dürfen. Wir dürfen im Gespräch mit Gott bleiben und wissen, dass er uns zuhört.

Nach dem Mittagessen hieß es dann wieder Abschied nehmen von der Gruppe und dem Haus. Mit neuen Einblicken und Gedanken fuhr ich wieder zu meiner Familie. Übrigens bin ich gerne bereit Euch meine Eindrücke zu dem 1. Petrusbrief näher zu bringen.

Die nächste Bibelwoche mit Klaus-Jürgen Diehl ist vom 14.04. bis 20.04.2013 im Haus Elsenburg. Wer sich also mal eine Woche intensiver mit Gottes Wort beschäftigen und im Gespräch mit anderen Christen austauschen möchte, den lade ich gerne ein.

Jörg Kappel