Soulsaver

Im letzten Glühwürmchen hatte ich über kleine Schildchen mit einem Bibelvers oder Ähnlichem und zwei Internetadressen geschrieben, die an Rastplätzen im Wald bei Lichtenberg unterhalb der Heuneburg zu finden sind. (Übrigens klebt ein ähnliches Schildchen auch an einem Pfahl am großen Parkplatz am südlichen Ortsrand von Lichtenberg (Oberhausen).

Über die Adresse www.gott.net hatte ich berichtet.

Die zweite Adresse lautet www.soulsaver.de. Diese Seiten werden von einem eingetragenen gemeinnützigen Verein in München mit ausschließlich ehrenamtlichen Kräften gestaltet. Im Impressum steht, dass es das Ziel der Arbeit ist, auf Jesus Christus hinzudeuten, damit Menschen zum christlichen Glauben finden. Sie verstehen sich als überkonfessionelle Gruppe und machen keine Werbung für eine Kirche, ein Gemeinde oder eine Sekte und sammeln auch keine Spenden ein. "Wir fühlen uns mit allen Christen, die Jesus Christus als Herrn und Retter bekennen, im Glauben verbunden."

Sie weisen darauf hin, dass die einzelnen Beiträge die persönliche Meinung des Autors Widerspiegeln, und das mit den Autoren über einen Link direkt Kontakt aufgenommen werden kann.

Interessant fand ich zunächst die kleinen Filmchen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Da gibt es Themen wie "Die Quantenhysterie um Frauen in den Chefetagen" (a), "Gibt es das schon oder kommt das auf uns zu? Der totale Überwachungsstaat" (b), "Die ganze Wahrheit über das Betreuungsgeld" (c) oder "UN-Konvention gegen Korruption in Deutschland nicht umgesetzt." und andere.

Unter a wird mit deutlichen Worten darauf hingewiesen, dass die Menschen von Frauen geboren werden, diese Geschlechtsunterschiede nicht zu leugnen sind und ihre Auswirkungen akzeptiert werden sollten.

Unter b folgt die nicht mehr neue, aber gut weitergeführte Geschichte von dem Mann, der telefonisch eine Pizza bestellen will. Er wird von dem Pizza-Verkäufer darauf hingewiesen, dass er die gewünschte Pizza nur mit einem hohen Aufschlag bekommen kann, denn seine persönlichen Daten zeigen einen zu hohen Cholesterinwert. Er sollte deshalb kein Fleisch essen. Der Verkäufer hat einen diesbezüglichen Vertrag mit allen Krankenkassen abgeschlossen. Weitere Zusatzkosten entstehen dadurch, dass er in einem als gefährlich eingestuften Stadtteil wohnt, aber sich die Pizza bringen lassen will. So geht es eine Weile hin und her, bis der Kunde schließlich eine vegetarische Pizza bestellt, vom Verkäufer aber darauf hingewiesen wird, dass seine Konten alle leer sind und er deshalb Bargeld bereit halten solle. Ganz so weit sind wir wohl noch nicht, aber die Gefahren, ein gläserner Kunde zu werden, nehmen zu.

Unter c werden etliche Argumente gebracht: So wünschen sich wohl neun von zehn Mütter mehr Zeit für ihre Kinder. Von Psychologen wird wohl betont, dass bei Kleinkindern die persönliche Bindung wichtiger ist als die Bildung, weil davon die Entwicklung des Urvertrauens abhängt. Diese Bindung kann aber eine Krippenerzieherin nicht leisten. Die Cortisol-Tagesprofile von Krippenkindern sollen denen von gestressten Managern ähnlich sein. Man muss diese Ansichten nicht alle übernehmen, aber für mich ist wichtig, dass sie nicht stromlinienförmig sind, sondern zumindest teilweise auch gegen die (von der Presse bestimmte?) allgemeine Meinung argumentieren. Wenn heute ein Politiker oder eine andere in der Öffentlichkeit bekannte Person solche nicht allgemein geteilten (oder gewünschten) Ansichten vorbringt, wird er/sie in einer konzertierten Aktion fertig gemacht. Wer sich aber eine eigene Meinung bilden will - und das ist vor allem in einer Demokratie entscheidend - muss beide Seiten hören.

Unter der oben genannten Internetadresse gibt es aber noch viel mehr:

Zum Beispiel kurze Lebensbilder von Menschen, die durch den Glauben verändert wurden, und tägliche Andachten über einen Bibelvers, die jeweils von Einem aus einer großen Autorenzahl verfasst sind. Ich las eine Andacht zu dem Vers: "Lasst uns nach Erkenntnis streben, nach Erkenntnis des Herrn." (Hosea 6,3) Dazu wurde unter anderem Leo Tolstoi zitiert mit dem Satz: "Wenn einer an seinen hölzernen Gott zu glauben aufhört, so heißt das nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern nur, dass er nicht aus Holz ist. (Wenn wir von Gott enttäuscht sind, weil er nicht unserer Vorstellung entspricht, dann bedeutet das nur, dass unsere Vorstellung falsch war!)

Gustav Langenbruch