Die Gottesfurcht

Der Apostel Paulus schreibt an die Leute in der philippischen Gemeinde:

"Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil, denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt". (Philipper 2,12-13)

Paulus betont hier deutlich, dass das Heil aus dem Glauben kommt. Es ist somit ein wichtiger Teil des Glaubenslebens, "sich mit Furcht und Zittern" um sein Heil zu bemühen.
Unser Glaube ist nicht einfach leicht gewonnene Absicherung, sondern unter Zittern geschenktes Vertrauen, ein lebhaftes, erstauntes, aber auch umsichtiges Vertrauen.
Unser Heil ist ein Wunder, das Gott in uns vollbringt, und deshalb ist unsere ganze Aufmerksamkeit nötig.
Sich mit "Furcht und Zittern" mühen heißt, sich bewusst zu werden, dass jeder Augenblick des Lebens eine Begegnung mit Gott ist, und in jedem Augenblick Gott in uns am Werk ist.

"Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn. Erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels". (Psalm 22,24)

Die Zeitwörter stehen in erstaunlicher Steigerung: Preist, rühmt, erschauert vor dem Herrn!
Die Gottesfurcht endet im Christenleben schließlich im Lobpreis, der nichts mehr zu sagen weiß: nur Lobpreis, Staunen, Stille und Liebe.

Edwin Suckut