Wenn ich den Namen "Bioversum" hörte, dachte ich immer an meine
jüngeren Enkelkinder. Aber ich wollte es mir vorher anschauen, doch
daraus war bisher nichts geworden. So kam es mir ganz gelegen, dass
Kathrin das
Bioversum für den 2. Familienausflug ausgesucht hatte.
Der Name ist vielleicht etwas verwirrend, der Untertitel aber klar: "Museum biologischer Vielfalt."
Es befindet sich im Zeughaus des Kranichsteiner Schlosses und auf den dahinter liegenden Freilandflächen.
Wir waren leider nur ein kleines Grüppchen: Florian und Kathrin mit
ihren beiden Kindern und Gerrit und ich. Nach der Kasse durchquerten wir
zunächst das Zeughaus ins Freiland und trafen dort auf das "Rondell". In
den vier Kreisausschnitten wird gezeigt, wie sich eine Fläche mit der
Zeit verändert, je nachdem wie sie behandelt wird. Wer einen Garten mit
einer kleinen Wiese hat, weiß, wie sich ohne "Unkrautjäten" die Fläche
verändert, wenn gegossen wird oder nicht, gemäht wird oder nicht; wenn
auf Nachbarflächen wilde Pflanzen wachsen oder vermehrungsfreudige
Zierpflanzen angepflanzt wurden. - Genau das ist im Rondell zu
beobachten und wird beinahe wissenschaftlich verfolgt. Nun waren wir im
Herbst da, die meisten Pflanzen waren verblüht oder hatten schon Samen
angesetzt. Das hatte zur Folge, dass einige Pflanzenarten an Hand der
Samen bestimmt werden sollten. Das war auch für mich als Gärtner
ungewöhnlich und gar nicht einfach. Übrigens wird es dazu auch kein
Bestimmungsbuch geben, das normalerweise an Hand der Blätter und Blüten
bestimmt wird. Einige Samen waren ausgestellt und Vergrößerungsgläser
waren auch vorhanden.
Das war natürlich der Aufhänger dafür, warum wir in Deutschland immer wieder neue, eingeschleppte Pflanzen finden, die sich oft gewaltig vermehren (zum Beispiel das große rotblühenden Springkraut) und eingesessene Pflanzen verdrängen: Mache Gartenpflanzen neigen dazu, sich wild auszubreiten. Manche Urlauber bringen schöne Pflanzen mit, ohne zu ahnen, welche Gefahren damit verbunden sind: Nicht nur die Pflanze kann gefährlich werden, sondern vor allem auch daran befindliche Schädlinge und Erregen von Pflanzenkrankheiten.
Jetzt soll kein Artikel über Tier- und Pflanzenkunde folgen, aber einige Beispiele möchte ich noch nennen:
Kinder und Erwachsenen lernen die Natur auf spannende Weise kennen, aber nicht nur durch Ansehen und Lesen, sondern oft durch eigene Aktivitäten. Wir waren mehrere Stunden dort und es wurde weder den Erwachsenen noch den Kindern langweilig!
Gustav Adolf Langenbruch