Chronik

Gruppen und Veranstaltungen für Erwachsene

Der CVJM soll seinem Namen entsprechend ein Verein junger Menschen sein. Wobei nirgends festgelegt ist, wie lange man jung ist. Vielleicht so lange, wie man sich jung fühlt?

Auch wenn der CVJM seine Schwerpunkte auf die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern legt, zählen junge Erwachsene (bis etwa 30 Jahre) zweifelsfrei zur Zielgruppe. Er freut sich darüber hinaus aber auch, wenn ältere Menschen dabei bleiben und mitarbeiten, denn sie haben oft mehr Freiräume an Geld und Zeit. Allerdings sollte die Arbeit mit alten Menschen nicht überwiegen.

In den ersten 10 Vereinsjahren war die Zahl der Jungscharler nur wenig geringer als die Zahl der Vollmitglieder (über 14 Jahren). Die Zahl der Erwachsenen (über 30 Jahre) lag vermutlich nur bei 15 %, aber dennoch begannen wir sehr früh mit einem CVJM-Erwachsenenkreis mit dem Ziel, den Verein auf eine solidere Basis zu stellen und vor allem die Eltern von Jungscharkindern anzusprechen. Die Leitung übernahm Edwin Suckut.

Der Kreis traf sich erstmals am 25.11.1981, einem Mittwoch, abends um 19.30 Uhr im Ueberauer Gemeindehaus, das genau einen Monat vorher eingeweiht worden war. Der Abend wurde jeweils mit einer biblischen Betrachtung eröffnet: Ob der Kreis bereits regelmäßig tagte ist unklar, jedenfalls traf er sich am 5. Mai 1982 wieder in Ueberau, und am 1. September waren sogar 10 Personen anwesend, was im Protokoll der Vorstandssitzung hervorgehoben wird. In den folgenden Jahren finden sich immer wieder Erwähnungen des Kreises, der sich teilweise auch in den Wohnungen der Mitglieder traf. Am 01.02. und am 03.10.1984 wurden Filme gezeigt, am 07.11. des Jahres gab es eine Diskussion zu dem Thema "Ist die Kirche zu weltlich oder zu geistlich?" und am 05.12. eine Adventsfeier.

Im Jahr 1985 wurde das Angebot durch Kegelabende ergänzt, bei denen die Kegelbahn der Nieder-Ramstädter Heime genutzt werden konnte, was großen Spaß machte. Der Kreis blieb aber immer klein und exklusiv. Am 02.04.1986 erfolgte noch einmal ein neuer Anlauf, der aber wohl keinen Erfolg brachte. So wurde dieser Erwachsenenkreis am 7. Januar 1987 aufgelöst, dennoch sind erfreulicherweise bis heute noch einzelne Angehörige dieses Kreises Mitglied im CVJM Reinheim.

Aktion KochtopfDie Eltern der im Verein aktiven Kinder und andere interessierte Erwachsene waren natürlich immer zu den Jahresfesten, zu den Familiengottesdiensten, oft mit anschließender "Aktion Kochtopf" (gemeinsames Mittagessen an einem Sonntag nach dem Gottesdienst) und einigen anderen besonderen Veranstaltungen eingeladen, doch wurde davon zu wenig Gebrauch gemacht. Um sie stärker mit dem Verein in Berührung zu bringen, wurde deshalb in mehreren Jahren auch ein Familienausflug durchgeführt. 1989 führte der erste die 25 Teilnehmer zum CVJM-Camp nach Michelstadt. Bei sonnigem Wetter wurde auf der großen Wiese gespielt und an einem zusammengestellten Tisch gegessen, wobei sich als besondere Attraktion ein stattlich stinkender Ziegenbock zu uns gesellte. Ein Jahr später wurde Mitte September mit einem deutlich geringeren Trupp das Jungschar-Zeltlager des CVJM bei Schloß Nauses besucht. Im September 1991 wanderten wir durch Steinbach (Einhardsbasilika), Erbach und Michelstadt, 1992 kraxelten wir durch das Felsenmeer, 1994 ging's mit 10 Personen von Lichtenberg nach Neunkirchen.

Parallel zur Teestubb' hatte sich ab und zu auch ein Hauskreis entwickelt, der mehr oder weniger lange zusammenblieb. Als die Teestubb' immer weniger besucht wurde, wurde bereits im Frühjahr 1996 monatlich einmal ein Hauskreisabend und ein Gebets- und Lobpreisabend angesetzt, die meist bei Familie Haaß in Georgenhausen stattfanden. Familie Haaß musste aber leider berufsbedingt am Jahresende Reinheim verlassen. Daraufhin wurde der Hauskreis einige Zeit bei Ulla Flörchinger weitergeführt.

Nachdem die Teestubb' in der ursprünglichen Form aufgegeben war, wurden die Dienstagabende verplant für den Mitarbeiterkreis, einen Bibelabend (=Hauskreis), einen Gesprächs- oder Spielabend und einen Gebets- und Lobpreisabend. Dazu trafen wir uns nach und nach überwiegend in verschiedenen Familien. So waren z.B. im September 1998 Mitarbeiterkreis und Bibelabend bei Familie Langenbruch, der Spielabend bei Julia Dempewolf und der Gebets- und Lobpreisabend bei Familie Kappel. Diese Abende wurden aber eigentlich nur von ehemaligen Teestubblern und nicht von "CVJM-Erwachsenen" generell besucht.

Bibelhaus2001 wurde dann eine Mitgliederumfrage durchgeführt, um die Wünsche auch selten zu sehender Mitglieder zu erfahren und berücksichtigen zu können. Dabei wurden mehrfach ein Erwachsenenkreis und Familienausflüge genannt. So wurde im Februar 2002 ein neuer Erwachsenenkreis im Ueberauer Gemeindehaus gestartet, der sich aber schon bald nur noch 14tägig im Wechsel mit einem kleinen CVJM-Hauskreis bei Familie Veith traf. Aber der Kreis lief nur sehr schwach an, mit 15 Teilnehmer incl. Kinder am besten besucht war ein Familienausflug nach Steinau an der Straße im Juli 2002. Schon einige Monate später wurde der Kreis auf einen Termin im Monat reduziert, dafür sollte die Zahl der Ausflüge gesteigert werden. So fuhren im Juni 2003 zwei Aufrechte zum Bundesposaunenfest nach Essen, im Juli drei Unentwegte nach Seligenstadt und im Oktober zwei Standhafte zum Gottesdienst zur Kommunität nach Gnadenthal. Dann wurde die Konsequenz gezogen, dass offenbar doch kein Interesse an einem Erwachsenenkreis bestand. Der kleine Hauskreis ist zwar auch nicht gewachsen, aber er besteht bis heute fort und beschäftigt sich zweimal im Monat mit einem Bibelabschnitt.

Die Probleme für das Zustandekommen eines CVJM-Erwachsenenkreises liegen wohl darin, dass die jüngeren Erwachsenen überwiegend als Mitarbeiter aktiv sind. Einige haben auch Familie und können dann nur schlecht abends einen Kreis besuchen. Andere sind bereits seit langem in einem wöchentlich stattfindenden Hauskreis, der nicht zum CVJM zählt. Außerdem werden die Wünsche und Neigungen der Menschen mit zunehmendem Alter ausgeprägter, bzw. sie werden unflexibler. Besser stehen wohl die Chancen, ab und zu einen Familienausflug mit Kindern durchzuführen - wie im September 2004 wieder erfolgt, allerdings nur, wenn sich zwei oder drei Familien einig sind und dann die anderen einladen.

Gustav Langenbruch

Inhalt