Kinderfreizeit Dornholzhausen "Jesus" (mit Quietschi)

01. - 14.08.1988

"Jesus auf der Spur" waren 39 Kinder bei der Kinderfreizeit des CVJM Reinheim im Paul-Schneider-Heim Dornholzhausen. Als Betreuer waren mitgefahren: Heinrich, Ingrid, Clemens und Angelika Tischner, Anja Ackermann, Susanne Krüdener und Manfred Haaß.

Mit verschiedenen Methoden unter Anleitung eines stilecht ausstaffierten römischen Centurios lernten die Freizeitteilnehmer die einschlägigen Geschichten von Jesus kennen. Der "Hauptmann vom Kreuz" berichtete ganz beeindruckt vom Kreuzestod des ihm bisher unbekannten Judenkönigs und stellte weitere Nachforschungen an. Die Kinder mussten ihm dabei helfen. Sie spielten unter Anderem die Wiederaufnahme des Prozesses gegen Johannes den Täufer, einen Synagogengottesdienst in Nazareth und die Speisung der Fünftausend.

Ronja Räubertochter Ein weiterer Höhepunkt des Programms war der Film "Ronja Räubertochter", den sich die Kinder gleich zweimal ansahen, obwohl einige den Film schon kannten. Viel Spaß hatten alle, als es darum ging, ein Motiv aus der Geschichte (Entführung und Befreiung des Birk Borkasohn) selbstständig auszugestalten und als kurzes Theaterspiel darzustellen.

Auch andere Darbietungen bereicherten das Freizeitprogramm: ein Hauskonzert mit humoristischen Einlagen, eine Modeschau mit fantastischen Kostümen sowie schließlich eine Zirkusvorstellung, deren unbestreitbarer Höhepunkt die brillante Flohdressur von Clemens Tischner und Julia Dempewolf war.

GruppenbildNicht schlecht staunten die Betreuer, als sie von einer Eule bei ihren Bemühungen unterstützt wurden, die Kinder von der Existenz eines bärenartigen Ungeheuers namens Quietschi zu überzeugen: Die Eule brachte in der Nacht Töne hervor, die denen des Gummi-Quietschtieres der Betreuer täuschend ähnlich waren. Mit wahrer Begeisterung machten sich die Kinder schließlich an einem gewittrigen Abend auf die Quietschi-Jagd, fanden im Wald tatsächlich einen riesigen Teddybär und fingen am Ende den früheren Vikar Arno Kreh, der mit dem Quietschtier im Dunkeln herumgeschlichen war. Der vom Sperrmüll gerettete einäugige Teddy mit dem melancholischen Blick bekam auf der Freizeit einen Ehrenplatz, und sein Besitzer, Dominik Tischner, wurde als "weltbester Quietschi-Züchter" ausgezeichnet. Das Fabeltier gab später noch Anlass zu dem lustigen Rätselspiel "Quietschi in Vanillesoße".

In mehreren Wettkämpfen hatten die Kinder Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: bei den phantasievollen "St.-Peter-Gedächtnis-Fischerspielen" zu Caesarea am Meer (ausgetüftelt von Clemens Tischner); bei dem Zöllnerspiel "Hinauf nach Jerusalem" (vorbereitet von Susanne Krüdener) und bei einem Tischtennisturnier, geleitet von Manfred Haaß.

Viel Spaß machten auch zwei eigens entwickelte Waldspiele: Beim "Bibeltextspiel" mussten drei Gruppen als Christen, Priester und Römer versuchen, möglichst viele Jesusworte in ihren Besitz zu bringen. Trotz der mühsamen Abschreiberei mitten in den Ferien und des anstrengenden Herumrennens im unwegsamen Gelände hielten die Kinder drei Stunden bis zum Ende des Spiels durch. Die Betreuer konnten sich schließlich selbst als die wahren Gewinner beglückwünschen, weil das Spiel geklappt hatte.

Bei dem anderen Waldspiel galt es, ein verstecktes Glaubensbekenntnis zu finden. Vier Gruppen mit Pharisäern, Priestern, Zeloten und Christen wurden mit komplizierten Beschreibungen verschiedene Wege geführt und gelangten schließlich alle zu einer Stelle, an der sie erfuhren, den "wahren Glauben" könnten sie nur gemeinsam finden, in dem sie aufeinander zu gingen. Das gelang dann auch. Es gab keine Prügelei, keine Verlierer und keine Tränen.

Auch ein Besuch im Butzbacher Schwimmbad und ein Tagesausflug standen auf dem Programm. Mit großem Interesse besichtigten die Kinder das stillgelegte Eisenerz-Bergwerk "Grube Fortuna" in Oberbiel. Es folgte eine Stadtbesichtigung im nahe gelegenen Wetzlar.

Heinrich Tischner (aus Kirche am Ort September 1988)

Freizeiten-Archiv