Adventure-Tour Boos '94

29.07. - 06.08.1994

Gruppenfoto Wir sind am 29.07.1994 mittags mit Angelika und Gerrit am Bahnhof von Staudernheim angekommen und liefen dann nach Boos, wo uns Elko und Clemens, die mit den Autos und dem Gepäck gekommen waren, schon erwarteten. Nachdem wir gegessen hatten, bauten die Mädchen ihr Zelt auf und die Jungen bezogen ihr Zimmer. Kurze Zeit später machten wir die ersten Versuche mit den Kanus. An den Stromschnellen weiter flussaufwärts mussten wir aussteigen, weil die Strömung so stark war. Als alle wieder glücklich in ihren Booten saßen, fuhren wir zum Bootshaus zurück. Nach dem Abendessen machten wir ein Lagerfeuer und einige Spiele. In der Nacht wimmelte es bei den Mädchen im Zelt von Ameisen.

FlusswanderungAm Samstagmorgen, nach dem Frühstück, machten wir uns Lunchpakete, denn wir wollten eine Kanu-Tagestour machen. Mit den Autos fuhren wir ca. 14 km stromaufwärts, wo wir die Boote an einem Sägewerk ins Wasser ließen. Wir kamen an einigen Wehren und flachen Stellen vorbei, wo wir die Kanus schieben oder auch manchmal tragen mussten. Hinter einem Wehr machten wir Halt und aßen unsere Brote. Danach fuhren wir weiter und nach einer Weile kamen wir ziemlich kaputt zu Hause an. Nach dem Abendessen fuhren wir noch mal zu den Stromschnellen und machten einige Fotos. Gegen 21.00 Uhr paddelten wir alle zusammen etwas stromaufwärts, wo Gerrit uns eine Geschichte vorlas. Als es dunkel war, bekam jedes Boot eine Fackel und im Fackelschein fuhren wir zum Haus zurück. Danach fielen wir todmüde ins Bett.

QuecksilberbergwerkNachdem wir am Sonntagmorgen gefrühstückt hatten, hielten wir einen Gottesdienst zum Thema Taufe. Später, nach dem Mittagessen, wanderten wir nach Niederhausen zu einem Quecksilberbergwerk, in dem es nur 9° C warm war. Am Abend fuhren einige mit den Kanus zum Naturschutzgebiet flussabwärts, wozu wir eine Genehmigung hatten. Als wir zurück waren, sangen wir noch einige Lieder und gingen dann alle schlafen.

Montags, nach dem Frühstück, entnahmen wir der Nahe an verschiedenen Stellen Wasserproben, die wir dann auf die Temperatur, den pH-Wert, den Härtegrad und den Nitratgehalt untersuchten. Mittags diskutierten wir dann über die Vor- und Nachteile einer Begradigung der Nahe. Am Nachmittag machten wir mit den Kanus ein paar Wettkämpfe. Hier musste z.B. eine bestimmte Strecke in 3,5 Minuten oder ein Slalomparcours bewältigt werden. Auch eine Wettfahrt der einzelnen Mannschaften gehörte dazu. Da dies der letzte Tag mit den Kanus war, mussten wir sie anschließend sauber machen und auf den Anhänger laden. Nach dem Abendessen machten wir noch eine kleine Disko mit Karaoke und gingen dann ins Bett.

Dienstags gab es drei Projekte:
Es konnte ein Wasserrad gebaut werden, das zwei Holzmännchen antreibt, die sägen. Ein Heißluftballon konnte aus Seidenpapier zusammengeklebt werden. Das dritte Projekt war das Schreiben eines Drehbuchs für einen Film, den wir dann nach dem Mittagessen mit allen Adventure-Tour-Teilnehmern und einem Monster verwirklichten. Abends machten wir eine Nachtwanderung, bei der wir in einem stillgelegten Eisenbahntunnel einen Penner trafen, der uns einen Riesenschreck einjagte, so dass einige Mädchen hysterisch wegliefen. Wir kamen dann aber doch noch durch den Tunnel und wohlbehalten zu Hause an.

Nach einer unruhigen Nacht saßen wir am Mittwoch alle müde am Frühstückstisch. Manche von uns hatten noch mit dem Schlaf zu kämpfen, was allerdings keine Seltenheit war. Nach dem Frühstück brachen wir dann zu einem Tagesspiel auf. Sinn des Spieles war es, während einer Wanderung unterschiedliche Aufgaben zu lösen, wie z.B. Blätter und Früchte zu sammeln und eine Bildzeitung vom Dienstag zu besorgen. Auch sollten für 20 Pfennige möglichst viele verschiedene Gegenstände gekauft werden. Eine Gruppe kaufte für die 20 Pfennig einen Gelben Sack mit Inhalt. Müde und teilweise genervt erreichten wir rechtzeitig zum Mittagessen die Klosterruine Disibodenberg. Nach dem Essen lösten wir auf der Ruine noch einige Aufgaben und traten dann den Rückmarsch an. Zuhause stellten wir das Wasserrad auf, das die eine Bastelgruppe am Vortag gebaut hatte. Dabei sahen wir auch die seltene Würfelnatter, eine Schlange, die sonst nur noch an zwei Orten in Mitteleuropa vorkommt. Den Film, zu der die dritte Gruppe das Drehbuch geschrieben hatte, schauten wir uns nach dem Abendessen an. Danach gingen wir - immer noch müde - ins Bett.

LagerfeuerAm Donnerstag fuhren wir mit dem Zug nach Idar-Oberstein. Dort besichtigten wir die Edelsteinmine Steinkaulenberg und eine wasserbetriebene Edelsteinschleiferei. Ein Linienbus brachte uns dann in die Innenstadt, wo wir einen Stadtbummel machten. Zum Abendessen grillten wir Steaks und Würstchen. Dazu gab es Tsatsiki und Krautsalat, den uns unser Kochteam Elke und Uwe vorbereitet hatten. Nach dem Essen liefen Elko, Tarik und Martin mit nackten Füßen durch die Glut des Lagerfeuers (mit Absicht!).

Der Donnerstag war für manche so anstrengend, dass am nächsten Tag die Wasserspritze bei Tarik zum Weckeinsatz kam. Als dann wirklich alle wach waren, versuchten wir den gebastelten Ballon steigen zu lassen, was uns leider aus thermischen Gründen nicht gelang (Umgebungstemperatur zu hoch, Temperatur im Ballon nicht hoch genug wegen Brandgefahr!). Die Zeit bis zum auf 15.00 Uhr verschobenen Mittagessen verbrachten wir im Meisenheimer Freibad. Den Rest des Nachmittags unterhielten wir uns mit einem Quiz, das sowohl allgemeine Fragen, als auch Fragen zur Adventure-Tour stellte ("Welche seltenen Vögel haben wir gesehen?" Antwort: "Fischreiher und Gulaschreiher"). Nachdem wir an diesem letzten Abend auf vielfachen Wunsch Stockbrot gebacken hatten, machten wir noch eine Nachtwanderung zu einer Höhle im Wald in der Nähe von Boos. Auf dem Rückweg kämpften wir uns durch das Dickicht den Abhang herunter zum Haus zurück, wo wir gegen 1.30 Uhr ankamen.

Früh am Samstagmorgen frühstückten wir um 9.30 Uhr. Danach räumten wir auf, bauten die Zelte ab und machten ein Gruppenfoto. Nach einem letzten Mittagessen, diesmal aus der Dose, weil Elke und Uwe schon am Freitag zurück mussten, fuhren wir mit der Deutschen Bundesbahn wieder nach Hause, wo unsere Familienangehörigen schon sehnsüchtig nach uns Ausschau hielten. Erwartungsvoll freuen wir uns nun auf die Tour im nächsten Jahr.

Martin Biehl, Katrin Bock, Kerstin Mühlsiegl, Dominik Tischner, Clemens Tischner

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