"Nacht der offenen Kirche" in Ueberau am 11. April 2008

Ich war richtig sauer: Soviel Überlegungen, Vorbereitungen und Kosten - und jetzt regnete es. Bei Regenwetter kommen erfahrungsgemäß weniger Menschen zur Kirche. Warum segnete Gott nicht diese "Nacht der offenen Kirche"? Dann kam ich gegen 19 Uhr in der Kirche an und traute meinen Augen nicht: Die Kirche war fast voll. Schon zu Beginn (um 18 Uhr) hätten an der Führung durch die Kirche (Harald Genrich) ca. 40 Personen teilgenommen, wurde mir erzählt, und nicht nur Kinder wollten auf den Turm und die Glocken sehen.

RadieschenfieberUm 19 Uhr folgte dann das Figurentheater "Radieschenfieber". Matthias Jungermann hatte seinen Tisch an der Längsseite des Kirchenraumes aufgebaut und mit etlichen Gemüsearten dekoriert. Er begann aber mit zwei Wollknäuel, einem hellen und einem dunklen, das Gleichnis vom verlorenen Schaf darzustellen. Ein Schaf ging verloren, indem das dunkle Wollknäuel vom Tisch rollte. (Unplanmäßig stand ein freundlicher Junge auf und legte es Herrn Jungermann wieder auf den Tisch, aber der ließ es unbeeindruckt erneut vom Tisch rollen.) Es wurde dann planmäßig gefunden und mittels nachsindflutlicher Hebeeinrichtung gerettet (wieder auf den Tisch gehievt). Übrigens ist Wolle ja auch ein Naturprodukt, passt also zu dem anderen Gemüse des "Radieschenfiebers".

PosaunenchorDas sich anschließende Konzert des Ev. Posaunenchors (Leitung: Thomas Borger) begeisterte die Zuhörer durch geistliche und weltliche Stücke. Hinten begannen einige junge Leute zu tanzen.

Zur Taizé-Andacht hatte der CVJM-Teeniekreis den Chorraum der Kirche mit Kerzen in ein stimmungsvolles Licht getaucht. Durch die einfachen, sich wiederholenden und teilweise mehrsprachigen Gesänge, begleitet von Querflöte (Constanze) und Geige (Lea) sowie durch kurze gelesene Bibeltexte, wurden die Besucher in eine Zeit der Stille und der Meditation hineingenommen.

Pfarrer NeserkeDanach sang der Ueberauer Pfarrer Ingmar Neserke Lieder von Reinhard Mey und Hannes Wader. Außerdem zeigte er Ausschnitte aus seinem aktuellen Kabarett-Programm und bot eigene Lieder dar.

SchokofondueEtwa vierzig Nachtschwärmer ließen sich das mitternächtliche Schokoladenfondue schmecken, bevor Märchenerzähler Gerrit Langenbruch "Kleine Geschichten für Sinndeuter" zum besten gab. Mal witzig, mal ernst, zeigten sie den Blick auf das Leben, den Glauben, die Kirche. Unter anderem erzählte er von dem Hauptmann, dessen Motto lautete: "Was man nicht sieht, das gibt es nicht" … bis eines Tages sein Offizier fragte: "Kameraden, könnt ihr den Verstand unseres Hauptmanns sehen? Nein? Nun, dann…!“

Mit zwei Liedern und dem Abendsegen verabschiedeten sich gegen 2.00 Uhr die letzten Besucher.

Gerrit und Gustav Langenbruch

Pressebericht